Vegetatives Nervensystem
💚 Das VNS ist eine selbstständige Schaltzentrale und steuert viele lebenswichtige Körperfunktionen wie die Atmung, Verdauung und den Stoffwechsel. Es lässt sich jedoch nicht mit dem Willen beeinflussen, sondern wird über übergeordnete Zentren im Gehirn und über Hormone kontrolliert.
Es besteht aus drei Teilen:
1.dem Sympathikus
2.dem Parasympathikus
3.dem enterischen Nervensystem / Eingeweidenervensystem.
Die Nervenbahnen des Sympathikus und Parasympathikus führen vom Gehirn und Rückenmark aus zu den Organen und bestimmen deren Funktion wie die Darmtätigkeit, die Herzaktivität, die Schweißbildung, die Muskelaktivität und die Pupillenweite.
Meist wirken sie als Gegenspieler zur ausgeglichenen Regulierung unserer Organfunktionen.
Der Sympathikus steht fürs Kämpfen und Flüchten und bereitet unseren Organismus auf körperliche und geistige Leistungen vor.
So sorgt er dafür, dass…
-das Herz schneller und kräftiger schlägt,
-sich die Atemwege erweitern, um besser atmen zu können,
-die Darmtätigkeit gehemmt wird, um die Flucht nicht aufzuhalten,
-die Pupillen sich erweitern, um besser sehen zu können,
-der Speichelausfluss vermindert wird,
-die Produktion von Verdauungssäften vermindert wird,
-die Blutgefäße verengt werden für eine verbesserte Muskelaktivität.
Seine Nervenzellen liegen im Rückenmark und verlaufen zu Zellknoten auf beiden Seiten der Wirbelsäule.
Fast alle Körpersignale werden dort umgeschaltet oder direkt mit einer Botschaft zum Zielorgan gebracht mithilfe von chemischen Botenstoffen.
Der Parasympathikus steht fürs Ruhen und Verdauen und ist somit für die Regeneration und den Aufbau körpereigener Reserven zuständig.
Er aktiviert die Verdauung, regt verschiedene Stoffwechselvorgänge an und sorgt für Entspannung.
Er wirkt also als Gegenspieler zum Sympathikus mit den entgegengesetzten Wirkungen auf alle oben aufgeführten Organfunktionen.
Seine Nervenzellen liegen im Hirnstamm und im unteren Bereich des Rückenmarks, also über und unter den sympathischen Nervenbahnen.
Das Eingeweidesystem besteht aus einem Nervengeflecht, welches sich zwischen den Muskeln in der Darmwand befindet.
Es arbeitet meist unabhängig von anderen Nerven, wird aber stark vom Sympathikus und Parasympathikus beeinflusst.
Dieses Nervensystem reguliert die Verdauung, in dem es z. B. die Bewegung der Darmmuskulatur erhöht.
Auch sorgt es dafür, dass mehr Flüssigkeit ins Darmrohr ausgeschieden wird und es erhöht die Durchblutung in der Darmwand.
Dieses komplexe autonome Nervensystem kann durch verschiedene Umstände bzw. Ursachen ins Ungleichgewicht geraten, so dass oft ein System in seiner Funktion überschießend wirkt.
So ist es häufig der Fall, dass viele Menschen eine erhöhte Aktivität des sympathischen Nervensystems aufweisen, der zu überschießenden Organfunktionen führen kann wie zum Beispiel Herzirritationen, Schlafprobleme, Nervosität, Verdauungsprobleme, Muskelkrämpfe uvm.
Durch die anatomischen und funktionellen Kenntnisse ist es möglich, den Körper für dieses Ungleichgewicht zu sensibilisieren und damit zur Regulation zu unterstützen bzw. zu beeinflussen.